Luki-live by Nöstlinger Christine

Luki-live by Nöstlinger Christine

Autor:Nöstlinger, Christine [Nöstlinger, Christine]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Das 15. Kapitel erzählt Vergangenes und reichlich Kompliziertes (was seelische Hemmungen betrifft) und enthält wiederum Personenbeschreibungen

Wir waren gerade dabei, uns von der Alice und ihrer Mutter zu verabschieden, da kam der Luki. Er sagte, er habe mich schon überall im Haus gesucht, und bei den Berners habe er dann vom Großvater erfahren, daß ich total nackend zu Gatterniggs auf Besuch gegangen sei. »Was aber den Tatsachen anscheinend nicht entspricht«, sagte er und betrachtete mein reinseidenes Rüschenhemdchen mit Wohlgefallen. Das beruhigte mich. Noch mehr beruhigte mich, daß er fragte: »Bist du fertig? Können wir gehen?« Bis zu diesem Augenblick hatte ich nämlich nicht genau gewußt, ob der Luki die Absicht hatte, mit mir zusammen zum Carlo zu gehen. (Wenn man einmal in den zwischenmenschlichen Beziehungen verunsichert ist, dann werden die winzigsten Winzigkeiten zu regelrechten Problemen.) Ich wollte ihn nicht fragen: »Wann holst du mich ab?« weil ich Angst hatte, daß er drauf sagen könnte: »Wieso abholen? Ich fahre mit den Rad!« Ich wollte ihn nicht fragen: »Fährst du mit dem Rad zur Party?« weil das dann vielleicht so ausgesehen hätte, als wollte ich nicht mit ihm gehen. Ehrlicherweise hätte ich fragen müssen: »Hast du die Absicht mit mir hinzugehen, oder willst du mit dem Rad fahren?« Aber das hätte dann wahrscheinlich wieder eine Grundsatzdebatte über mich und den Luki ausgelöst, und vor solchen Aussprachen hatte ich inzwischen schon Angst. Außerdem war in den letzten zwei Tagen kaum Zeit zum Miteinanderreden gewesen. Zu Mittag, nach dem Kuß mit Unterbrechung, fuhr er auf dem Heimweg zwar neben mir her, aber die Karin und der Pepsch waren ebenfalls neben mir; da kann man keine Intimitäten bereden.

Und dann redete ich mir ein, ich könnte nicht zur Luki-Mutter zum Mittagessen gehen, weil die Mama nicht für mich bezahlt hatte. (Was ein kompletter Unsinn ist. Die Luki-Mutter würde mir jederzeit zehn Portionen gratis geben. Wenn ich es richtig überdenke, dann hatte ich einfach Hemmungen! Zuerst so lange wegbleiben, ohne zu erklären, warum man nicht kommt, und dann auf einmal wieder erscheinen und auch nicht sagen, warum man plötzlich wieder da ist, ist ziemlich peinlich. Die Luki-Mutter ist diskret. Die hätte mich nicht gestört. Und die Alice auch nicht. Aber die Karin, die hätte gewiß ihr Vergnügen an der Sache gehabt und saublöde Bemerkungen gemacht. Und so ein Naivling wie der Konrad oder so ein Kind wie die Billie hätten ganz ohne böse Absicht dumm gefragt. Und so ein Aas wie der Markus hätte höchstwahrscheinlich Witze gerissen. Das wollte ich mir eben ersparen.) Aber ich nahm mir vor, zur Jause zum Luki hinüberzugehen. (Zur Jause kommt die Karin fast nie.) Aber dann habe ich beim Mülleimer ausleeren den Markus und die Katharina getroffen — die beiden haben auf der Klopfstange geturnt — , und da hat der Markus zu mir gesagt: »Eine aus deiner Klasse ist oben bei uns!«

»Wer? Warum? Wieso?« habe ich gefragt.

Die Katharina ist von der Klopfstange geklettert und hat gesagt: »Sie kam nach Tisch, sie verstand eine Rechenaufgabe nicht, und sie fragte, ob ihr Live die erklären könne.



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